
SolarCool-RoofTiles: Pilz-Glas-Dachziegel, die sich bei Sonnenschein selbst befeuchten und das Haus passiv kühlen
Sommerhitze treibt Innenraumtemperaturen um bis zu 12 °C über den Komfortbereich. Klimaanlagen verschlingen Strom – und heizen Städte weiter auf. Die neuen SolarCool-RoofTiles schaffen das Gegenteil: Jede Ziegelplatte besteht aus recyceltem Floatglas, das von einem leichten Myzel-Kompositkern getragen wird. Auf der Unterseite sitzt eine kapillare Hydrogel-Matte, die bei direkter Sonneneinstrahlung über ultrakleines PV-Modul automatisch befeuchtet wird. Während das Wasser verdunstet, sinkt die Dachoberflächentemperatur um bis zu 17 °C – ganz ohne Kältemittel, bei null Betriebsgeräuschen und mit negativen CO₂-Emissionen.
1. Schichtaufbau des SolarCool-Ziegels
- Deckglas: 3 mm gehärtetes Floatglas, AR-Ätzung (Roughness 180 nm) für höhere Verdunstungsrate.
- Kern: Myzel-Verbund (Pleurotus ostreatus + Hanffasern), Dichte 260 kg m−3, λ = 0,045 W m−1K.
- Hydrogel-Matte: PAA/PVA-Copolymer, Wasseraufnahme 18 g g−1, Kapillarpumpe 280 ml h−1 m−2.
- PV-Leaf: Dünnschicht-CIGS (7 W_peak pro Ziegel), speist 5 V-Mikropumpe (20 mA).
- Rückseite: Recycling-PET-Vlies + Graphen-Beschichtung (EMI-Schirm, 20 dB).
2. Wie kühlt der Ziegel?
Im Hochsommer erreicht das Dachglas > 65 °C. Das CIGS-Modul liefert aus 1–2 W Sonnenleistung einen 5 V-Impuls, der eine Mikropumpe startet. Diese schickt 35 ml Wasser aus der Firstzisterne in die Hydrogel-Matte. Das Gel legt einen Wasserfilm < 120 µm aufs Glas, der binnen Minuten verdunstet. Jede Verdunstung von 1 g Wasser entzieht 2,26 kJ Wärme – genug, um die Oberflächentemperatur auf ≤ 48 °C zu senken. Bei wechselnder Bewölkung moduliert ein PID-Controller die Pumpfrequenz, sodass kein Wasser verschwendet wird.
3. Leistung in Zahlen
Parameter | Wert | Nutzen |
---|---|---|
Max. Kühlleistung | 85 W m−2 | ↓ Raumtemp. 4–6 °C |
Wasserkonsum | 0,5–1,2 l m−2 Tag −1 | Zisterne 250 l genügt für 6 Wochen |
PV-Eigenstrom | 7 W_peak / Ziegel | Autark, Überschuss für IoT-Hub |
Gewicht nass | 7,8 kg m−2 | leichter als Tonziegel |
CO₂-Footprint | −6,4 kg m−2 | Kohlenstoff im Myzelkern |
4. Fallstudie: Reihenhaus 110 m² in München
- Installation: 48 m² SolarCool-Tiles, Zisterne 300 l, IoT-Gateway.
- Sommer 2024:
- Mittl. Dachhauttemp.: 62 °C → 45 °C.
- Innere Dachgeschosstemp.: 34 °C → 28,1 °C (ohne Klima).
- Stromersparnis Klima (Vorjahr): −385 kWh.
- Nutzerfeedback: „Kühle Nächte, kein Kondensat unterm Dach, Pilzoptik unsichtbar.“
5. DIY-Montage: 10 m² am Wochenende
- Alte Ziegel entfernen, Unterspannbahn prüfen.
- Hydro-Click-Rails (Edelstahl) horizont. verschrauben – Raster 310 mm.
- SolarCool-Tiles einhaken, PV-Stecker Bus-in-Bus out verbinden.
- Zisterne im Spitzboden fixieren, 6 mm-Schlauch zu Firstleitung legen.
- Controller „CoolBrain“ an PV-Bus: Autokalibrierung in 5 min.
Kosten: 195 €/m² (inkl. PV & Controller); Montage 4 h pro 10 m² (2 Personen).
6. Pro / Contra
Aspekt | Pro | Contra |
---|---|---|
Kühlung | Bis 6 °C innen | Wassernachfüllen alle 6 Wochen |
Energie | PV-autark | Leistung sinkt bei Staub → Reinigung |
Gewicht | leichtes Dach | Glasbruch bei Hagel > 35 mm Ø |
Nachhaltigkeit | Myzel-Kern CO₂-negativ | Recycling: Glas vs. Komposittrennung |
Preis | günstiger als Klimaanlage auf 10 J. | höher als Standardziegel |
7. Gesundheit & Umwelt
- VOC 0 g l−1 – reine anorganische/biologische Schichten.
- Algenfrei: AR-Glas hemmt Biofilm; Reinigung Regen ≥ 10 mm Monat.
- End-of-Life: Myzel kompostierbar, Glas → Scherbenschmelze, PV-Folie rückführbar.
8. Roadmap 2026
- Photokatalytische TiO₂-Dotierung – NOx-Abbau auf dem Dach.
- Ocean-Gel PCM – Latentwärme +60 Wh m−2.
- LoRa-WAN-Integr. – Dachkühlungsdaten ins Smart-City-Netz.
Fazit: Das erste Dach, das sanft schwitzt und Ihr Haus kühlt
SolarCool-RoofTiles bringen Verdunstungskühlung, PV-Autarkie und Pilz-Leichtbau
auf einen Nenner. Wer ein bestehendes Steildach hat, spart mit wenigen Handgriffen
Klimastrom – und lebt in heißen Sommern spürbar angenehmer, ganz ohne dröhnenden
Kompressor.